Eisenach
Wer Eisenach hört, der denkt sofort an Luther.
Ja, Eisenach ist seine Stadt und an der Tür der Wartburg, hoch oben über der Stadt, soll er ja damals seine Thesen angeschlagen haben. Gut, heute streiten sich die Geschichtsexperten, ob es überhaupt stimmt oder ob es sich nur um eine erste, sehr gute Public-Relation-Maßnahme handelte.
Ich mische mich nicht in diese Diskussion, ich schaue mir lieber, wo ich schon mal in der Nähe bin, die Innenstadt und ihre Veränderungen seit meinem letzten Besuch 1990 an.
Wir stellten das Auto im Parkhaus ab und spazierten zuerst zum "Lutherhaus" und der angrenzenden "Luthers Werkstatt". Das Fachwerk erstrahlt wieder und der winkelige, windschiefe Charme ist erhalten geblieben. Herausgeputzt zum Lutherjahr 2018, aber alles sehr liebevoll, authentisch renoviert.
Ein Gang um das Lutherhaus-Ensemble macht Freude. Man ist zurück in der Zeit und doch lassen einen moderne Straßenschilder, Autos und andere Errungenschaften von heute die Stadt nicht zu einer Filmkulisse werden. Eisenach ist eine lebendige Stadt.
Aus diesem Grund erklommen wir anschließend auch nicht den Weg zur Wartburg hinauf, sondern blieben weiter in der Innenstadt und durchstreiften hier Straßen und kleine Gassen.
Überall fanden wir alte, wirklich liebevoll bis ins Detail renovierte Häuser.
Schließlich liefenn wir am "Residenzkeller" vorbei auf den "Marktplatz" mit seinem goldenen "Georgsbrunnen" direkt vor der "Georgskirche". Eine rege Betriebsamkeit, ein Kommen und Gehen von Besuchern herrschte auf dem Platz.
Touristengruppen wurden über den Platz geführt und die Eisenacher erledigten ihre letzten Wochenendeinkäufe. Andere saßen entspannt am Rande des Marktplatzes und genossen ein Eis in der Sonne. Viele tranken unter den Schirmen der Cafes am Rande des Platzes ihren Kaffee oder ließen sich einen kleinen Imbiss schmecken. Eine sehr entspannte Atmosphäre.
Während ich die witzige, etwas derb-lutherisch angehauchte Auslage der Tischkultur in einem Schaufenster betrachtete, rollte mir ein Apfel vor die Füße. Und der Mann an meiner Seite sprach: "Zeit, auch für uns etwas zu essen!"
Da ich gerade wegen meiner Beteiligung an der nächsten "Blogparade zum Tag des Deutschen Butterbrotes" recherchiere und brennend interessiert bin, was derzeit so in Deutschland an "Butterbroten" angeboten wird ...
... bestellten wir uns das "Tagesbrot" auf der Speisekarte.
Wenige Zeit später wurde uns ein würziges Holzofenbrot gekrönt von einem griechischen Salat serviert. Erst beim Anschneiden offenbarte sich eine Lage der köstlichen, echten"Thüringer Hausmacher Leberwurst".
Dieses Brot ist nicht nur mit viel Genuss verputzt worden, sondern auch in meinem Rezepte-Ideenbuch sehr wohlwollend notiert. Wer weiß, man könnte ja...
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