Straßburg aus anderer Perspektive


Im letzten Jahr im November hatte ich Euch von meinem Besuch in Straßburg erzählt. Damals wollte ich auch noch mit Euch einen nicht ganz alltäglichen Spaziergang rund um die Altstadt machen, denn diese liegt wie beschrieben auf der großen Insel, die durch die "Ill" und dem "Canal de Faux Remparts" gebildet wird.

Aber dann kam erst die Adventszeit und Weihnachten mit all seinen Köstlichkeiten, danach der Jahreswechsel mit erstem Schnee und die intensive Auseinandersetzung mit meinem neuen Kunstprojekt "Das Loreley-Projekt" dazwischen. Halt so, wie es uns Allen immer mal wieder passiert.

Heute nun ist es so weit, ich nehme Euch endlich mit und wir umrunden zu Fuß die Altstadt direkt auf Wasserniveau.

 

Wie dahin kommen?
Nun, man gelangt von den Fußgängerwegen direkt an den Wasserläufen via der ab und zu angebrachten Treppen eine Etage tiefer zu den hier angelegten "Boulevards" direkt am Wasser.
Man kann ein Stückchen auf der einen Seite laufen und, wenn es einem danach ist, beim nächsten "Aufstieg" über eine Brücke zur anderen Seite und hier wieder hinabsteigen. So erhält man immer wieder neue Sicht auf die Stadt und die Fassaden.

 

Schon nach wenigen Metern am Canal des Faux Remparts machen wir unsere erste Entdeckung. Das sind doch nicht etwa ...?
... Doch, hier stehen Bienenstöcke.
Die fleißigen Völker schwärmen über die blühenden Wiesen hier unten und auch zu den kleinen Balkongärten eine Etage höher an den Boulevards. Sie sammeln den Nektar ein und die Straßburger haben eine weitere köstliche Zutat für Ihren Gugelhupf.


Wir erreichen die Einfahrt zur Schleuse, die den Übergang zur etwas tiefer gelegenen Ill bildet.

  
Zu unserem Bedauern liegt gerade kein Ausflugsschiff in der Schleusenkammer. 
An dieser Stelle müssen wir die hier angelegte Rampe zur normalen Stadtebene nehmen, denn innerhalb der eigentlichen Schleusenanlage darf man sich nicht aufhalten. 


Großartige Einblicke auf der anderen Seite, hinunter in die direkt an der Ill gelegenen Restaurants, die zu dieser Stunde im warmen Abendsonnenschein bereits mit ersten Abendgästen gefüllt sind, entschädigen uns für die Brückenpassage.

 

Danach geht es zurück auf Wasserhöhe, weiter an der Ill mit den Fachwerk-Häuserkanten, die direkt ins Wasser gebaut scheinen. Hochwassererfahren wie wir sind, fragen wir uns natürlich, wie die Straßburger damit umgehen.

 

Keine Zeit, dieses Thema länger zu erörtern. Wir müssen den im Ausflugsschiff vorbeifahrenden Passagieren zuwinken. Wer betrachtet hier eigentlich wen?
Der Weg endet an einer kleinen Treppe, führt uns um ein Haus herum, ...

 

... mit privaten "Anleger" und weiter zu den alten Mühlen inmitten der Ill, in denen sich aktuell eine Hotelanlage mit Restaurants befindet. 
Da stellt sich uns die Frage: Würden wir dort ein Zimmer mit ständig lautstark rauschender Ill unter unserem Bett lieben? 


Wir haben neuen Gesprächsstoff und setzen uns auf eine der Bänke am Fuße der "École Élémantaire publique Saint Thomas". Aber noch mitten in unsere Überlegungen schaltet sich ein Straßburger, der hier gerade seinen Hund Gassi führt, in dieses Gespräch ein. Kurz darauf befinden wir uns in einer sehr anregenden Diskussion über Europa. Wen wundert das in dieser Stadt?
Erst als aus der rot-goldenen Dämmerung sanfte, blaue Dunkelheit wird, nehmen wir die Zeit wieder wahr. "Auf Wiedersehen" wünscht er uns, "und einen wundervollen weiteren Aufenthalt."

Die nächste Treppe nehmen wir zurück nach oben. Es wird nun Zeit für ein Abendbrot. Wie wäre es denn mit einem "Kartoffelkuchen mit Pilzen"?

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