Winter an der Maas


"Wie ist das eigentlich bei Euch, habt Ihr auch richtigen Winter mit Schnee?" werde ich oft von Euch Lesern gefragt.
Diese Frage kann ich mit JA beantworten.
Leider haben wir nicht in jedem Jahr Schnee und wenn, dann auch nur wenig. Aber dieses Schicksal teilen wir ja mit den gesamten Anwohnern des Niederrheins auf der deutschen und denen der Maasdünen auf der niederländischen Seite.

 

Wenn aber Schnee liegt, dann verwandelt er die Maasauen direkt vor meiner Haustür in eine geheimnisvolle, spannende Welt.
Die Spaziergänge an der Maas entlang sind wie immer wundervoll, aber durch den ungewohnten Anblick dann noch inspirierender für mich. Es gibt in dieser weißen Wattewelt immer wieder Neues zu entdecken. Einzigartig ist für mich, wenn in den Bäumen auch schon mal die Kormorane sitzen und elegant von den kahlen Ästen hinaus auf und in das Wasser gleiten.

 

Die kleinen und großen Tümpel in den Auen liegen unter einer dünnen Eisschicht verborgen, die mit Schnee bedeckt ist. Man muss schon sehr gut aufpassen, dass man nicht plötzlich nasse Füße bekommt.


Alles wirkt sehr ruhig, die Zeit scheint still zu stehen. Meine Gedanken können fließen.

 

Lediglich die kleinen Priele und Bäche zur Maas hin sind durch das Fließen des Wassers offen. Hier tummeln sich heute einige Enten und betteln um Brot.


Es wird Zeit nach Hause zu gehen. Die nasse Kälte, auch das ist typisch für die Winter hier, zieht in mir hoch, ich sehne mich nach etwas Warmen. Mir schwebt da ein kräftiger Eintopf vor.
Ja, ich würde einen Teller Erbsencremesuppe jetzt wirklich nicht abschlagen.

 

Auf den letzten Schritten bewundere ich die schneegebeugte Baumskulptur im Garten der Nachbarn und stelle beim Öffnen meiner Haustür mit Blick auf die wundervolle Eisform unter der Regenrinne fest:
Die Natur ist wirklich eine großartige Künstlerin.

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