Viaduc des Arts


Hoch über den Dächern von Paris. Das ist unser heutiges Ziel.

NEIN!
Nicht der Eiffelturm, nicht Sacré Coer, nicht die Platform von Montparnasse.
Nein, heute zieht es uns auf das Viaduc des Arts gleich hinter der neuen Oper von Paris am Place de la Bastille, also im 12. Bezirk.

Hier gab es früher eine Bahnstrecke, die auf einem Viadukt vom Place de la Bastille bis zum Stadtrand am Bois de Vincennes führte. Bis 1990 verfiel nach Aufgabe der Bahnstrecke die Anlage. Doch dann wurden Stimmen laut, nicht nur das Viadukt zu erhalten und die Bögen zu verglasen, so dass hier kleine Künstlerateliers entstehen konnten, nein oben auf der Trasse wollte man einen Hochpark, die "Promenade Plantée" gestalten.
Seit seiner Eröffnung 1994 wurde die Anlage immer weiter ausgebaut und bleibt doch bis heute eher ein kleiner Geheimtipp.

 

Man hat schon mal gehört, soll ja wirklich nett sein ...!
Wie, man kann darauf bis zur Porte Dorée und dann in den Bois de Vincennes laufen?

Wir haben also beschlossen, heute den Parisern des 12. Bezirks auf den Kopf zu steigen. 
Zuerst aber haben wir uns an diesem Morgen mit den Zutaten für ein köstliches Picknick eingedeckt. Ganz wichtig dabei: "Mandel-Croissants". 
So, alles dabei, es kann losgehen. Wir sind langsam ...

 

... zwischen den Häusern entlang spaziert. Haben den Blick in die Straßen genossen, die Passanten und Ihre Mode bewundert, die verschiedenen Formen und Konstruktionen der Dächer bestaunt, uns dabei auch gleich die ein oder andere kleine verwunsche Mansarde als Zweitwohnung erträumt ...


... und uns irgendwann eine schattige Bank gesucht, um unsere mitgebrachten Köstlichkeiten zu verspeisen. 
"Kann ich bitte noch ein Mandel-Croissant haben?"

An uns trabten die Jogger vorbei, Familien mit Kindern, die ebenfalls heute hier oben Picknick machen wollten und verliebte Pärchen, die sich ein lauschiges Plätzchen suchten.

 

Eine kleine verwunschene Welt ist das hier. 
Unter uns brauste der Verkehr über die Kreuzungen. Wer jedoch nicht hinunterschaut, der hat schon sehr bald die Stadt mit all ihrer Betriebigkeit vergessen. Wir lauschten den Vögeln, entdeckten Blumen und sogar einige Früchte an den Bäumen.

 

Auf geht es, noch ein kleines Stückchen ...


... denn das hier ist meine absolute Lieblingspassage.
Durch die Häuser hindurch und über die Rue de Rambouillet läuft hier der Weg. Das muss man doch gesehen haben, findet Ihr das nicht auch?

Übrigens trafen wir hier zum ersten Mal auf eine Touristengruppe. Die Gruppe kam dann auch gleich aus Japan und erfüllte somit ein Klischee.
Aus einem Bus unter uns auf der Straße kletterte die erlebnisfreudige Meute und erklomm die Stufen hinauf auf die Promenade. Nun wurde es zum ersten Mal richtig voll. Vorweg eilte die Führung - bitte beeilen sie sich, wir müssen gleich weiter -, mit einem Fähnchen am Rucksack ausgerüstet, hinter ihr die schnatternde Meute der Reiselustigen, begleitet von einem hundertfachen Klicken der Handykameras. Tausende von Selfis wurden in diesen Minuten rund um den Erdball geschickt.
Diese Stelle ist eindeutig bereits in die Besichtigungstouren aufgenommen.

"Bitte lass uns nach unten gehen, hier kennen wir doch ein kleines Bistro. Ich brauche jetzt einen Cafe au Lait.
Und danach sehen wir dann weiter."

Kommentare

  1. Michaela Strom, Marburg21. August 2016 um 13:08

    Paris, ach schon wieder. Aber dann wirklich Neues, das sich loht zu entdecken und dazu wunderschöne, die Seele streichelnde Fotos. Danke und weiter so.
    Grüße, Deine Michaela

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