Buchtipp: "Der Friesenhof" - Auf neuen Wegen


Werbung
Ein neues Jahr. Ein Jahr voller Hoffnungen und Träumen. 
Passend dazu ein neues Buch, das ebenfalls von Hoffnung und Träumen handelt.

Der Friesenhof
Auf neuen Wegen
Fenja Lüders

erschienen bei: luebbe.de
ISBN: 978-3-7857-2763-8

Dieses Buch ist der erste Teil und somit Auftakt einer "Teehändler Saga". Es passt also gut zu neuen Zielen. Deshalb freue ich mich auch sehr, Euch dieses Buch vorstellen zu dürfen.

Die Geschichte startet im Jahr 1949, kurz nach überstandenem Krieg, am Abend der Beerdigung des Hofbesitzers De Fries in Friesland. Der Hof liegt direkt am Deich, auf fruchtbaren Boden. De Fries hinterlässt seine Frau und 3 Töchter, die Älteste, bereits mit einem Bauern nicht weit entfernt lebend, verheiratet. 
Dieser Hof ist seit Generationen das Zuhause der Familie. Nun leben nur noch die Frauen der Familie hier, bestehend aus der Mutter, der altjüngferlichen Tante und den beiden noch auf dem Hof wohnenden Töchtern Gesa und Hanna. Keine leichte Situation, denn so will es die Tradition, ein Hof wird von einem Mann geführt. 
Daran können auch die seit Jahren fest angestellten Knechte und männlichen Helfer, die im Schlaf die Abläufe am Hof kennen und schon während des Krieges den Damen zur Hand gingen, nichts ändern. Zumindest sieht das vor allem der habgierige Mann der ältesten Tochter Helga so. Er unternimmt bereits vor der Beerdigung erste Anstalten sich dieses Recht anzueignen. Aber, da hat er die Rechnung ohne die Damen des Hofs gemacht, denn die jüngste Tochter Hanna hat nicht nur das Talent einer echten Bäuerin vom Vater geerbt, sie ist auch fest entschlossen mit Hilfe der anderen Frauen und Helfer den Hof zu übernehmen. Wobei, so stellen die Damen mit Entsetzen fest, muss der Hof erst einmal vor dem Ruin durch Überschuldung gerettet werden.

Was nun beginnt, ist eine turbulente Story um Überleben, Pläne, Ideen, viele Gefühle und auch Liebe, die dabei nicht zu kurz kommt. 
Man folgt nicht ohne Neugierde den Unternehmungen der Damen und ihren kreuz und quer laufenden Selbstfindungsreisen, oft mit einem Schmunzeln beim Lesen. Fragt sich, am Besten ganz stilgerecht bei einer Tasse Tee, warum die Damen sich so und nicht einfach anders verhalten, leidet ein bisschen mit, wenn es wieder Verwicklungen gibt und ist dann irgendwie traurig, wenn die Geschichte zu Ende geht und die letzte Seite das Buchs umgeblättert ist. 
Allerdings ging mir dieses Ende viel zu schnell. Die entstehenden Entwicklungen sind zwar schon hervorsehbar, werden aber dann einfach zu schnell und zu kurz abgehandelt. 

Diese Roman ist gewiss kein literarisches Juwel. 
Aber sind das die Romane einer Rosamunde Pilcher oder eines Heinz Konsalik denn?  
Nein, es ist ein sehr solide geschriebenes Buch, das seine Leser zu fesseln versteht, für Kurzweile und auch gute Laune sorgt und einen als Frau veranlasst, mal seine eigenen Lebenspläne und Ziele im ganz neuen Licht zu betrachten.
Es ist ein Buch, das einen schon sehr neugierig macht zu erfahren, wie es denn mit den Damen vom Friesenhof weiter geht. Gut, dass der zweite Teil für September bereits angekündigt ist. Wobei ich persönlich hoffe, dass sich mir der Verweis, dass es sich hier um eine "Teehändler Saga" handelt, dann endlich erschließt. 

Die Autorin Fenja Lüders, Jahrgang 1961, weiß wovon sie schreibt. Kommt sie doch selbst aus Friesland und wuchs auf einem Bauernhof direkt an der Nordseeküste auf. Unbekannt ist Ihr jedoch die Realität der Nachkriegszeit. Hier entdecke ich dann auch leichte Ungereimtheiten, die sie scheinbar aus den Erzählungen und Erinnerungen ihrer Familie zusammengefügt hat.

Mein Fazit lautet dennoch:
Ich kann Euch dieses Buch als leichte und gut lesbare Entspannungslektüre für eine Schmökerrunde empfehlen. 

Kommentare