Aprilwetter



Sind wir doch mal ganz ehrlich, das derzeitige Wetter des Aprils kann einem irgendwie auf den Keks gehen.
Zu kalt, dann plötzlich Frühling, wieder viel zu kalt, sogar mit Schnee und heute wieder Regen, etwas höhere Temperaturen, aber eigentlich ein Grund sich hinter dem Ofen zu verkriechen. Dazu noch all die Corona-Beschränkungen. Frühling und Aufbruchsstimmung ist wirklich etwas ganz Anderes. 

OK, Schluss mit Jammern, Schuhe an und eine Runde an der Maas entlang durch die Massauen gedreht. Man muss doch irgendwie bessere Laune bekommen, auch wenn es leicht nieselt.

 

Wenn man ganz genau hinschaut, also durch den Regen und den Nebel, sieht man, dass sich überall ein saftiges, frischen Grün ausbreitet. Die ersten Blätter haben sich an den Sträuchern entfaltet. Irgendwo soll sich dann auch hinter der grauen Suppe Sonne befinden.


Trotzdem kein Grund von der Bank Gebrauch zu machen, um über die Maas zu schauen. 
Ich werde also direkt ans Wasser laufen.

 

Man sollte allerdings heute doch besser Gummistiefel anhaben, um durch die "Narben" der Winterbaustelle einer neuen Abwasserpipeline auf den neuen Weg direkt am Ufer zu gelangen.
Während ich so im Slalom von Pfütze zu Pfütze laufe, denke ich an den kleinen Teich ein Stückchen weiter in den Maasauen. 
Wie sieht es eigentlich am kleinen Teich aus? Haben da auch die Bagger so stark gewütet? 
Schon ist bei mir die Neugierde geweckt. Ich lenke meine Schritte in diese Richtung.

 

Nein, hier ist die Welt noch in Ordnung. Einige letzte Wildnarzissen sind im Gras zu sehen, die Büsche und Bäume haben bereits ihr grünes Gewand angelegt. Ein ganz zarter, süßlicher Duft liegt in der Luft und eine ganz schwache Sonne schimmert plötzlich mit feinen, zaghaften Strahlen durch den Nebel.
Ich merke wie sich meine Laune bessert.


Beim Umrunden des Teichs entdecke ich Bienenstöcke. Als ich näherkomme, höre ich ein kräftiges Summen und sehe die ersten Bienen ganz aufgeregt vor den Stöcken herumschwirren.
Wohin fliegt Ihr, meine kleinen, fleißigen Honigsammler?

 

Keine 50 Meter weiter stehen einige wilde Kirschbäume in den Auen. Sie sind über und über mit Blüten behangen. So voll, dass die Äste sich fast bis ins Gras neigen. In vielen Blütenkelchen sehe ich die fleißigen Bienen den Nektar sammeln.

 

Wenige Meter entfernt stehen neu angepflanzte Büsche. Ihre Blüten sind kurz davor sich zu öffnen. Damit wäre weiterer Nachschub für die Bienen gesorgt. Aber auch im Gras rundum entdecke ich die ersten Blütenkelche kurz vor dem Aufgehen.
Wenn ich ganz genau hinschaue, so sind die Regentropfen an den Knospen sogar wie kleine Perlen, die im Gegenlicht der sich immer stärker durchsetzenden Sonnenstrahlen zu funkeln beginnen.


Jetzt habe ich richtig gute Laune bekommen. 
Geradezu beschwingt kehre ich zurück an die Maas, sehe ihrem trägen Gleiten zu und mache Pläne für eine "Frühlingskollektion zarter Cupcakes".

 

Ja, es ist noch immer nass, aber die Regentropfen erinnern mich an meine silbernen Zuckerstreusel; wenn man die angedachten Cupcakes mit Schokoladen-Ganasche toppen würde und dann die Streusel ...

Wie Ihr seht, bin ich mitten im Pläne schmieden und voller Tatendrang. Also meine Lieben, versöhnt Euch mit dem Wetter und lasst Euch von der Natur zu neuen Rezepten inspirieren. 

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