Elsässer Apfelmuffins


Es war beschlossene Sache. Wir würden zu unserem 50. Jahrestag in den Elsass reisen und dort einige Tage voller Genuss verbringen.
Damit wir uns richtig einstimmen und da es Herbst ist, hatte ich beschlossen, kleine "Elsässer Apfelmuffins" zu backen.

Der Gedanke war mir ganz spontan gekommen, da wir auf unserem Spaziergang am Nachmittag vor der Reise ganz plötzlich in einer öffentlichen Parkanlage inmitten von Maronenbäumen standen.
Wirklich eine unerwartete Gabe des Himmels.
Also sammelten wir die Maronen in meinen sich immer in der Handtasche befindlichen Beutel ein und trugen sie nach Hause.
Denn, ein wichtiger Bestandteil eines richtigen Elsässer Apfelkuchen sind die Maronenstückchen oder gar das wundervoll nussige Maronemehl. Ja, es gibt sogar "Maronen-Feste", "Maronen-Backwettbewerbe" und dann eben zu dem neuen Wein, dem Federweißer, die "Apfelkuchen mit Maronen".

 

Vorsichtig öffneten wir den fein-stacheligen Panzer. Unsere Ausbeute war größer als erwartet. Zudem waren die Maronen prall gefüllt und hatten nur selten eine "Taubnuss". Kurze Beratung und dann wanderte ein Teil in meine Pfanne, um sie zu rösten und anschließend zu vernaschen.


Den Rest würde ich meinem Teig hinzufügen.
Ich hatte 1969 bei meinem Aufenthalt in Robertsau (Straßburg) solche von Nonnen gebackene Apfelkuchen gegessen, nein besser geschlemmt. Dieser Kuchen ist mir bis heute als sehr köstlich in Erinnerung geblieben. Und genau solch einen Apfelkuchen, aber in Mini zu backen, war mein Ziel.

Zutaten:
3 Eier
120 g Butter
120 g Zucker
1 Vanilleschote (Mark)
60 g Dinkelmehl
60 g Weizenmehl
1 TL Backpulver
100 g gehackte Maronen
1 Messerspitze gemahlene Nelken
1 Zitrone (unbehandelt)
2 Äpfel
30 g Puderzucker

Zuckerperlen zum Dekorieren

Muffinform (für 6 Muffins) mit Förmchen auskleiden.
Ofen auf 170° C vorheizen

Maronen auslösen und hacken. Äpfel schälen, entkernen und in Spalten schneiden. Zitrone abwaschen, abtrocknen. Schale abreiben, restliche Zitrone auspressen.
Die Butter mit dem Zucker und dem Mark der Vanilleschote schaumig aufschlagen. Ein Ei trennen und das Eiweiß zur Seite stellen. Restliche Eier und das Eigelb einzeln in den Teig geben und zwar immer dann, wenn ein Ei vollständig vom Teig aufgenommen wurde. Zitronenschale, Nelken und 2 EL Zitronensaft hinzufügen und sehr gut untermischen. Beide Mehlsorten mit dem Backpulver mischen und in zwei Teilen, gesiebt, zum Teig geben. Sanft und locker mit einem Holzlöffel mit Loch unterheben. Nun erst die Maronen hinzugeben und ebenfalls locker untermischen.

 

Teig auf die Förmchen gleichmäßig verteilen. Darauf achten, dass die Formen nicht bis zum Rand, sondern nur zu 2/3 gefüllt werden. Nun in jedes der Küchlein Apfelstücke sanft eindrücken.
Für 15 Minuten in den Backofen  geben.
Das zurückgehalten Eiweiß steif aufschlagen. Langsam den Puderzucker hinzugeben und sobald das Eiweiß Spitzen bildet, 1 EL Zitronensaft eintröpfeln lassen. Weiter schlagen, es sollte eine steife, glatte und mattglänzende Konsistenz erreicht werden. Eiweiß in einen Spritzsack mit großer Tülle geben.

 

Sobald die Muffins die ersten 15 Minuten Backzeit hinter sich haben, aus dem Ofen nehmen, Eiweiß aufspritzen und für weitere 15 Minuten zurück in den Ofen geben.
Achtung!!!
Die Baisermasse sollte nur an den Spitzen leicht Farbe annehmen und nicht zu dunkel werden. Eventuell die Temperatur auf 150° C herunterstellen.
Aus dem Ofen heben, auf ein Kuchengitter stellen und die Muffins nach 5 Minuten aus der Form lösen. Abkühlen lassen.


Die lauwarmen Küchlein mit den Zuckerperlen dekorieren. Ich habe passend zum Herbst Perlen in Braun- und Kupfertönen ausgewählt.

 

Wir deckten den Tisch in passenden braunen und orangen Tönen ein. Etwas festlich durfte es ruhig sein, denn wir wollten uns ja schon mal auf die kommende Reise und den Elsass einstimmen.

Für Euch, die Ihr zu Hause geblieben seid, wünsche ich mit diesem Rezept eine kleine Ahnung der Genüsse, die auf der Reise auf uns warten würden.

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