Maasauen
Reformations(feier)tag - Halloween.
Die Einen schlafen aus und trödeln ein bisschen rum, die Anderen gehen zur Kirche und beschäftigen sich mit religiösen Themen und die Dritten, die bereiten sich auf eine tolle Party heute Abend vor.
Ich ziehe meine Schuhe an, nehme den Mantel vom Haken und laufe die wenigen Schritte bis zur Maasaue.
Ruhe, Natur und Impressionen, das sind die Zutaten, die ich heute benötige. War ziemlich unruhig in den letzten Tagen und zudem möchte ich für mein Kunstprojekt "Tagebuch" die ersten Inspirationen für Fotos einfangen, die mich auf den Monat November einstimmen sollen.
Direkt bei meinen Nachbarn fällt mir die Japanische Federkiefer ins Auge. Die Blätter haben sich in den letzten Tagen vom intensiven Rot langsam in ein zartes Ocker bis Goldgelb verändert. Der ganze Vorgarten scheint zu glühen.
Wenige Schritte weiter ein nächstes Motiv. Reife intensiv rote Hagebutten. Die beiden Seiten der Treppe hinunter zur Maas leuchten von all den Früchten, die es in diesem Jahr an den Sträuchern gibt.
Im Feld, direkt unterhalb des Deiches stehen noch die allerletzten Maiskolben. Denke, dass der Bauer diese Reihe bewusst hat stehen lassen. Als Futter für die Wildenten und Kraniche, die sich gerade in den Maasauen auf ihrer Reise in den Süden hier ausruhen. Ein wildes Geschnatter und Gekreische erfüllt die Luft.
Genau wie beim etwas weiter gelegenen Reiterhof. Auch hier zurückgelassene Früchte. Etwas versteckt blitzen unter Blättern Mini-Kürbisse im Beet. Wenige Trauben des Sanddorns sind ebenfalls noch an einigen Sträuchern zu finden. Leckerbissen für die vielen heimischen und überwinternden Vögel in den Wiesen ringsum.
Langsam kriecht immer mehr Nebel von der Maas herauf und lässt die Auen und den Besucherparkplatz wundervoll dramatisch, fast gespenstig "versinken".
Wenn es doch bitte nur nicht so feucht für die Knochen wäre.
So sehr ich auch diese morbide Stimmung genieße, die Stille als würde der Nebel alle Geräusche verschlucken, ich fröstel. Nein, das ist so gar nicht gut für die müden Knochen.
Mit großem Bedauern nehme ich Abschied von dieser Szenerie und lenke meine Schritte heimwärts.
Aber, die ersten möglichen Motive sind gesichtet und eine Idee für mein Gericht heute Abend habe ich auch bekommen. Ich werde "Kürbis aus dem Ofen" zubereiten.
Passt in diese Jahreszeit sehr gut. Etwas sonniges auf dem Teller.
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