Serviettenknödel


Heute ist ein Herbsttag mit zauberhaften Farbspielen und glitzernden Tautropfen in der Morgensonne.
Passt so gar nicht zum heutigen Halloween.
Was passt denn essenstechnisch zu meinem glitzernden, gleißenden, sonnigen Gefühl?
Mir kommen die wildesten Kochideen.
Plötzlich drängt sich ein Geschmack ganz weit nach vorne. Der Geschmack meiner Kindheit.
Mir ist eindeutig nach leckeren Serviettenknödeln.

Mein heutiges Rezept ist ein Erbe meiner Großmutter. Sonn- und Feiertags im Herbst, wenn es etwas deftiger sein durfte, zu einem schönen Stück Schweinebraten gab es die einfachen Serviettenknödel.
Zu Weihnachten und dem köstlichen Gänsebraten verwöhnte sie uns dann mit ganz besonderen Exemplaren, voller Nüsse und in der Mitte eine Überraschung. Mal war es eine Backpflaume, mal ein Stück Bratapfel.

Wagen wir uns heute an Serviettenknödel mit Kräutern.

 

Zutaten:
100 g Weißbrot
100 g Roggenbrot (kann gerne altes Brot sein)
2 Eier
100 ml Milch
50 g Sellerie
kleiner Bund Petersilie
2 Stangen Frühlingszwiebeln
2 Zweige Basilikum
Salz
Pfeffer
Muskat

Brot in kleine Würfel schneiden und m
it Milch übergießen. 10 Minuten quellen lassen. 
Derweil die Kräuter waschen, trocknen, Frühlingszwiebeln putzen, in grobe Stücke teilen und alles zusammen im Blender fein hacken. Sellerie putzen und in kleine Würfel schneiden.
Eier trennen, Eigelb, Kräuter, Salz und Pfeffer zum Brot geben und gut verkneten. Eiweiß mit etwas Salz steif aufschlagen, langsam unter die Brotmasse heben. Mit frisch geriebener Muskatnuss abschmecken. 
Ein Stück Frischhaltefolie auf dem Arbeitstisch ausbreiten und darauf den Knödelteig geben. Zu einer Rolle formen und an den Seiten mit Fleischerfaden verknoten. Ein Stück Alufolie ausbreiten und die fertige Rolle in die Folie legen, wobei die Alufolie großzügig überlappt, sodass ich sie an den Enden fest andrehen kann.


In einem Topf Wasser zum Kochen bringen und die Rolle für 30 Minuten in nicht zu stark sprudelndem Wasser kochen lassen.
Rolle aus dem Wasser heben, vorsichtig auspacken und den Kloß in Scheiben schneiden.

 

Ist er gelungen, so zeigt sich eine wundervolle Struktur. 
Dieser Knödel sind herzhaft. Reicht man eine Pilzsauce dazu, so erhalten wir eine vollwertige Mahlzeit. 

Wer dieser Knödel zum ersten Mal macht, der sollte etwas Zeit einplanen. 
Danach wird er einfacher von der Hand gehen, denn ab sofort wird er öfter auf der Speisekarte stehen ... Wetten? 

 

Nun auf einem Teller mit Kräutern und Blüten anrichten und bis zum Verzehr warm halten. 


Ach ja, wer nun wissen will, woher der Name Serviettenknödel kommt, dem sei gesagt, dass man früher diese Knödelmasse in feine Leinentücher einfüllte, diese mit Kordeln abband und sie dann im kochenden Wasser abkochte. Ich kann mich noch sehr gut an die Schublade mit Knödeltüchern in der Küche meiner Oma erinnern.

Kommentare

  1. Sieht wirklich super aus... Ich hoffe ich bekomme die auch so hin und bin mal gespannt ob mein kleiner Sohn die auch mag:) Naja die Knödel im Brixen Hotel mochte er schonmal und deine sehen ähnlich lecker aus

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  2. Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Nachkochen. Wobei, ich bin davon überzeugt, dass Dein Sohn diese Klöße auch schmecken werden. Meine Kinder waren immer ganz heiß auf diese Mahlzeit. Heute kochen sie die Klöße selbst und lassen sich die Komplimente ihrer Gäste gerne gefallen.

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  3. Sieht wirklich sehr lecker aus! Der Serviettenknödel würde sich auch perfekt als Beilage für den Rinderbraten eignen, den ich am Wochenende machen werde. Mit deinem ausführlichen Rezept sollte sogar ich, damit kein Problem haben. Bin schon wirklich gespannt wie die Knödel schmecken! Danke für das Rezept!

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