Kapelke van Genooi


Magische Orte, Orte der Ruhe, Orte, die Lieblingsplätze sind.
Meiner ist, wie bereits berichtet, das "Kapelke van Genooi", am Genooierhof hier in Venlo/ NL, wenige Schritte von meinem Haus entfernt und direkt am Jacobsweg.

Man muss sich einfach einmal dahin begeben, um den Zauber dieses Ortes zu erfahren, so wie es täglich Wanderer, Besucher und Touristen machen. Immer ist die Kapelle gut besucht.
Einige sind zum Beten oder Bitten gekommen, Andere hat ein Artikel über den Ort neugierig gemacht, wieder Andere haben ihn per Zufall entdeckt und kommen immer wieder zurück.


Den Wegbeschreibungen des Landschaftsverbandes Rheinland in seinem Gids "Historischer Pilgerweg nach Santiago zwischen Rhein und Maas - Teil 3" folgend, gelangt man von Straelen / Deutschland aus kommend und dabei die östlichen Maasdünen querend in die Niederlande, nach Venlo-Nord, an das Ufer der Maas.
Hier war einst ein Nonnenkloster, dass 1582 verwüstet wurde. Auf diesem Grund entstand im Laufe der Jahre der heutige "Genooierhof".

 

Bereits 1631 und somit als erstes Gebäude, das "Kapelke van Genooi" mit der bis heute den Altar schmückenden Madonna.
Sein jetziges Aussehen verdankt die Kapelle, nach Restaurierung und teilweiser Neugestaltung seit 1917, dem berühmten Niederländischen Architekten Pierre Cuypers aus Roermond. Er schuf unter anderem das gerade restaurierte "Rijksmuseum" und die "Centraal Station" (Bahnhof) von Amsterdam.

 

Pierre Cuypers, der für seinen neugotischen Stil berühmt ist, hielt sich bei dieser Kapelle sehr zurück und ließ sich vom ursprünglichen Gebäude inspirieren. Die Fassade und der Eingang sind "schlicht" zu nennen.


Erst wenn man die Kapelle betritt, entdeckt man die verspielte Ornamentik, die sich in seiner Nachbildung eines Altars im "Louis-XV Stil" spiegelt, gekrönt vom Bild der Madonna.


In einer der beiden Seitenkapellen ist ein riesiger Kranz für die Bitt-Kerzen errichtet. Hier finden sich die Gläubigen zum stillen Gebet, auf den Stühlen aus der Hand von Cuypers, rund um den Kerzenkranz ein.

 

Hier, im flackernden Licht der Kerzen, mit Blick auf den Altar, durch die schützenden Glaselemente hindurch, findet man seine innere Ruhe. Begibt sich zu seinem Mittelpunkt zurück.
Ein Ort der Kraft, ein magischer Platz.

 

Verlässt man das "Kapelke van Genooi" und wendet sich nach Links, an der in der zweiten Seitenkapelle untergebrachten Sakristei vorbei, dann erreicht man die Rückseite des Gebäudes und betritt wieder den Hauptplatz des Ensembles "Genooierhof".

 

Hier ist es heute sehr verlassen, da das Restaurant seinen Ruhetag hat. Nur ich, das Rauschen der Bäume und die kleine Glocke der Kapelle, die Besucher zu einer Messe ruft.
Hinter dem Platz, versteckt unter den Bäumen, auf der Rückseite eines Schuppens, entdecke ich das gerade fertig gestellte Bild einer liegenden oder wie es in der Zeitung hieß "Gefallenen Madonna" eines Venloer Künstlers.


Ich muss lachen, kenne ich doch den Künstler sehr gut und die Geschichte zu diesem Bild. Noch besser aber gefällt mir sein Ausspruch: "Wem es nicht passt, der kann ja den Schuppen aufrichten."

Ich schlendere an der Maas entlang nach Hause, genieße die untergehende Sonne und fühle die Kraft und Energie, die der Ort neu in mir entfacht hat.


Ein neues Kochabenteuer erwartet mich. Ich fiebere ihm entgegen.

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