Das 9-Euro-Ticket-Projekt / 6. Reise - Teil 3
Am nächsten Morgen empfing man uns mit der frohen Botschaft, der Bus fährt.
Eine Haltestelle war direkt vor dem Hotel eingerichtet. Und ja, das 9-Euro-Ticket galt auch für diesen Bus.
Nichts konnte uns mehr halten. Direkt nach dem Frühstück ging es in einem Bogen in Richtung Innenstadt, wobei wir gleich auf dieser Tour durch die Vorstädte einen weiteren Teil der "Sieben Seenplatte" kennenlernten.
Der Bus hielt 30 Minuten später an der Haltestelle "Schlossblick" und ja, man stand bereits am südwestlichen Ende des Schlossgartens. Ein großes Schild erklärte uns den Schlossgarten und viele kleine Wegweiser zeigten die Richtung zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten an. Ebenfalls im Angebot der Schilder der Weg zum Schloss.
Ich hatte mir ja ein "Traumschloss" zum Geburtstag gewünscht und genau das bekam ich nun.
Wie wundervoll ruhig und entspannt war der Weg. Die wenigen Besucher des Parks genossen genauso wie wir die Stille und Kühle des Gartens an diesem doch schon sehr warmen Morgen.
Ganz entspannt näherten wir uns, entlang an verschiedenen Wasserläufen und unter sanft rauschenden Alleen, dem Ende des Schlossgartens.
Hier bogen wir in einen Baumtunnel ein. Er war auf der Infokarte des Schlossgartens als "Laubgang" bezeichnet ...
... und führte uns im sanften Bogen direkt zum Platz mit der Reiterstatue von Großherzog Friedrich Franz II, dem ersten Großherzog vom Mecklenburg. Nur wenige Schritte waren nun noch über die südliche Hauptbrücke bis zum Schloss zu gehen.
Schon standen wir vor dem Eingangstor zum Schloss Schwerin, auf einer kleinen Insel im Schweriner See.
Aber bitte nicht einfach durchgehen, erst wieder die sehr nützlichen und deutlichen Tafeln als Orientierungshilfe zur Kenntnis nehmen.
Die nächsten Stunden verbrachten wir lustwandelnd und staunend im Schlossgarten.
Bis wir von der sogenannten "Liebesgrotte" direkt am Wasser, unterhalb des Schlosses erfuhren.
Nun hieß es suchen, denn da wollte ich unbedingt hin. Gesagt getan, wer schlägt einem Geburtstagskind schon einen Wunsch ab?
Na bitte, das war doch gar nicht so schwer.
Mein Tipp: Unbedingt ins Besichtigungsprogramm aufnehmen und sich dort, inmitten der künstlichen Grotte, vom Liebsten küssen lassen. Wir sind ja immer für einen guten Schuss Romantik zu haben.
Danach ging es staunend weiter durch den Park, mit immer neuen Blicken auf das Schloss und seinen wundervollen Baumanlagen.Ganz zum Schluss noch ein Erinnerungs-Porträt, das eine liebe Besucherin von uns machte.
Danach ging es über die nördliche Brücke zurück ans Ufer, direkt in die Innenstadt von Schwerin.
Ein bisschen hatten wir ja bereits gestern gesehen. Nun wollten wir uns weiter von dieser Landeshauptstadt inspirieren lassen.
Zuerst aber meldete sich der ziemlich große Hunger. Den wollten wir im kleinsten Restaurant von Schwerin stillen. Kurz warten bis ein Platz an einem der 4 Tische frei wurde und dann einfach nur ein kühles Bier und ein reich belegtes super leckeres Fischbrötchen genießen.
Weiter ging es kreuz und quer durch die Innenstadt und seine Gassen. Wir fanden zwischen den Häusern manch entzückende Gartenidylle.
Zudem einen einladenden Hinterhof zum Relaxen und eine "Trostbank" am Dom. Nein, langweilen konnte man sich wirklich nicht in Schwerin.
Den Dom selbst konnten wir leider nicht von innen besichtigen, er hatte bereits seine Pforten geschlossen. War es denn wirklich schon so spät?
Zeit für uns, durch weitere kleine Gässchen in Richtung des Restaurants zu gehen, das wir bereits vorab ausgesucht hatten. Wir wurden nicht enttäuscht, mein Geburtstagsessen war sehr gut.
Beim Essen zogen wir Bilanz. Schwerin hat uns richtig glücklich gemacht. Es ist, so klein und ländlich diese Landeshauptstadt auch ist, absolut eine Reise wert. Und das Schloss und seine Gärten sind wirklich märchenhaft. Die Seen mit ihren schönen Uferpassagen haben es uns ebenfalls angetan.
Es war genau das richtige Ziel zu meinem Geburtstag.
Zufrieden und glücklich gingen wir später zur Bushaltestelle und ließen uns, bei leicht abgewandelter Strecke, zurück zum Hotel bringen.
Am nächsten Morgen ging es nach einem ausgebreiteten Frühstück wieder per Bus zurück zum Bahnhof. Wo wir gar nicht mehr erstaunt zur Kenntnis nahmen, dass der von uns ausgewählte Zug "wegen Krankheitsfall beim Personal" nicht fuhr.
Gut, wir kannten ja eine Alternative mit vielen Bedarfshaltestellen und Umsteigesituationen, sowie die bekannte Katastrophe in Hamburg.
Weshalb wir uns, am späten Mittag in Bremen angekommen, erst etwas Essbares organisierten, bevor es weiter gehen sollte.
Bitte habt an dieser Stelle Verständnis, dass ich mich über den weiteren Verlauf der Rückreise nicht detailliert äußern möchte. Nur soviel, ab Münster herrschte nur noch Chaos. Nicht nach 8 Stunden, laut Fahrplan der Bahn, sondern erst 12,5 Stunden später landeten wir in Viersen.
Welche Freude und Erleichterung, die letzten Kilometer in unserem Autos fahren zu dürfen. Ganz einfach und ohne Umwege oder Ersatzstrecken und verständlicherweise sehr schlecht gelaunten Menschen.
Wir beendeten in dieser Nacht das "9-Euro-Ticket-Projekt".
Wir wollen nur das Gute der insgesamt 6 Reisen in Erinnerung behalten.
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