Donauwelle - mal anders

Wer kennt sie nicht, die Donauwelle?
Sie gehört zum Back-1x1 der deutschen Küche und wird aus einem hellen Rührteig hergestellt, von dem man 1/3 mit Kakao anmischt und nicht, wie bei einem Marmorkuchen miteinander verstrudelt, sondern diese Aufgabe den aufgelegten Kirschen beim Backen überlässt. Anschließend wird der Kuchen mit einer Schicht Vanillecreme abgedeckt und mit dunkler Schokolade verziert.
Klingt einfach - ist einfach, wenn man die Backkunst beherrscht.
Ist das der Grund, weshalb man diesen Kuchen so gerne bei Backprüfungen herstellen lässt?

Was aber wenn man die Donauwelle im Schlaf beherrscht, alle Fallen dieses Kuchens bereits mit Bravur gemeistert hat und sich denkt: Da geht doch mehr!
Nun, dann sucht man Zutaten, die den Kuchen neu und interessant machen, ihm einen neuen Kick geben. Alles nach dem Motto: Brav kann jeder, Zeit für Mut.
Genau aus diesem Grund tanze ich ab und an mal aus der Spur und versuche mich in einer Neuinterpretation des Altbewährten.

So auch heute. Ich habe mich mit ungewissem Ausgang an einer untypischen Geschmacksvariante der Donauwelle versucht. dabei auf meinem Instagram-Account versprochen, wenn es gelingt, dann poste ich es. Ist mir gelungen, Nein!, es ist mir richtig gut gelungen. 
Zeit, Euch mit diesem Rezept einer "Donauwelle - mal anders" zu beglücken.

 

Zutaten Teig 1:
120 g Butter
120 g brauner Zucker
1 Vanilleschote
2 Eier
20 g Mehl
1 TL Backpulver
100 g Graumohn

Zutaten Teig 2
60 g Butter
60 g Kristallzucker
1 Ei
20 g Mehl
1 TL Backpulver
40 g Pistazien sehr fein gemahlen

1 Glas Schattenmorellen

Zutaten Ganache
200 ml Schlagsahne
200 g weiße Schokolade

Springform von 20 cm Durchmesser gut einfetten und ausmehlen.
Backofen auf 170° C vorheizen.
Kirschen durch ein Sieg abgießen, Saft auffangen.

Vanilleschote aufritzen und das Mark auskratzen. Mark je zur Hälfte mit den beiden Zuckersorten mischen. Vanilleschote zur Seite legen.
Für den ersten Teig Butter schaumig rühren und langsam den Zucker einrieseln lassen, weiter rühren bis sich der Zucker aufgelöst hat. Nun Ei für Ei zum Teig geben und darauf achten, dass sich die Eier gut mit dem Teig verbinden. Mohn, Mehl und Backpulver mischen und langsam unter den Teig heben. Nur kurz durchrühren und in die Springform füllen.
Für den zweiten Teig rühren wir wieder die Butter schaumig, lassen den Zucker einrieseln und stellen so einen homogenen Teig her. Nun das Ei hinzufügen und gut untermischen. Pistazien mit Mehl und Backpulver mischen und gut unterheben. Auch hier nur kurz verrühren. Auf den ersten Teig in der Springform aufbringen und gleichmäßig ausstreichen.
Nun 2/3 der Kirschen locker auf dem Teig verteilen. Man muss sie nicht andrücken! Für ca. 45 Minuten zum Backen auf der mittleren Schiene in den Ofen geben.

 

Die Schokolade zerkleinern und in eine Schüssel geben. Sahne in einem Topf erhitzen - sie darf nicht kochen - vom Herd nehmen und langsam über die Schokolade geben. Einige Minuten warten und dann mit einem Schneebesen ruhig rührend miteinander vermischen. Die Schokolade schmilzt in der warmen Sahne und verbindet sich zu einer feinen Creme. Vollständig auskühlen lassen und abgedeckt über Nacht in den Kühlschrank.


Inzwischen sollte auch unser Kuchen fertig sein. Bitte Stäbchentest machen.
Auf einem Kuchengitter 5 Minuten auskühlen lassen, dann den Ring vorsichtig öffnen, kurz "lüften" und danach wieder anlegen und schließen. 
Bitte vollständig im Ring auf dem Kuchengitter auskühlen lassen!


Am nächsten Morgen den Kuchen aus der Form auf einen Teller heben und einen Tortenring umlegen.
Ganache aus dem Kühlschrank holen, kurz mit dem Handmixer aufschlagen und auf die Torte streichen.
Zurück für ca. 2 Sunden in den Kühlschrank.

Tortenring abnehmen. Nun nur noch die zurückgehaltenen Kirschen auflegen und eventuell mit Blättchen der Zitronenmelisse oder Schokoraspeln dekorieren.

 
Zeit, den Kuchen anzuschneiden.
Wundervoll wie durch das Absinken der Kirschen im Teig sich die Schichten der beiden Teigarten verbunden haben und eine etwas andere Welle entstanden ist.

 

Das erste Stück sieht sehr verlockend aus. Wie aber steht es mit dem Geschmack?
"Wie noch ein Stückchen?" ... Glaube diese Frage wäre somit auch beantwortet.
 
Ich wünsche Euch genauso viel Genuss bei dieser "Donauwelle - mal anders".

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