Buchtipp: Happy Eating

 

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Während mein Haus unter Berücksichtigung der Energieeffizienz, Umweltfreundlichkeit und Umweltschutz in ein neues Zeitalter katapultiert wird, sich die Handwerker im akribisch ausgearbeiteten Zeitplan die Klinke in die Hand drücken, bleibt meine Küche kalt.

Kochen ist nicht, Essen nur noch in abgespeckter Form, sehr traurig, denn ich bin ja bekanntlich ein Genussmensch. Also bleiben mir noch Bücher über Kochen, Essen und das Leben. 

So freute ich mich als mich dieses neue Buch erreichte:

"Happy Eating"

Emotionales Essen überwinden und wirklich satt und zufrieden werden

von Anastasia Zampounidis 

erschienen bei lübbelife 

ISBN: 978-3-431-07012-5

Genau das richtige Buch zum richtigen Zeitpunkt, denn solch ein Umbau, auch ist er noch so gut geplant, ist eine emotionale Geschichte. Da ist es fast "normal", dass man zwischendurch oder am Abend nach all dem Stress kurz zur Schokolade oder den Nüssen greift, obwohl man doch ansonsten sehr bewusst isst. 

Nun plötzlich kommt mir die erste Frage des Klappentextes irgendwie bekannt vor: 

Warum bleibt es nie bei der kleinen Handvoll Chips, dem einen Riegel Schokolade? 

Und genau in diesem Augenblick blickt man seine leere Packung an. Denkt "Frustfressen", denn es läuft gerade nicht ganz so wie man dachte.

Menschlich - JA!!!

Passiert uns allen schon mal - JA!!!

Aber warum?

Wir könnten nun die gute Tante Psychologie bemühen. Sie hat zwar die richtigen Antworten, aber die sind sehr trocken. Die meisten von Euch werden nun sagen: Hilfe, das muss dann auch nicht!

Verständlich.

Ab sofort ist da Anastasia, ja, die vom Fernsehen und inzwischen sehr, sehr erfolgreiche (Koch)Buchautorin. Sie geht auch dieser Frage nach. Zwar wirklich sachlich und faktenorientiert, schafft sie es gleichzeitig so fröhlich und so selbstreflektierend zu plaudern und dabei dem kleinen "Schweinehund" in uns auf die Spur zu kommen, dass man nicht anders kann, man liest bis zur letzten Blattseite wie bei einem guten Roman. Lacht zwischendurch, erkennt sich, freut sich, dass man diese Marotte dann doch nicht hat und weiß, am Ende angelangt: 

Dieses Buch würdest Du Deiner allerbesten Freundin gerne auf den Nachttisch legen.

Denn da ist kein Zeigefinger, der uns ermahnt, doch bitte jetzt endlich vernünftig zu werden. 

Nein, Anastasia beschreibt ihren Weg und betont immer wieder, sucht Euch Euren Weg, es gibt nicht nur den einen. Aber schaut her, das hier sind Möglichkeiten.

Sie nimmt den Leser nicht an die Hand und bringt ihn sicher nicht auf die "richtige" Ernährungsseite. 

Nein, sie zeigt auf den Zebrastreifen vor einem und auf den in 200 und 500 Meter, bittet einen erst den zu benutzen, wenn man bereit ist, die Seiten zu wechseln.

Ihr Credo: 

Sie benötigte Ihre Zeit (15 Jahre), Du wirst die Deine brauchen.

Es gibt nur einen Weg um gesund zu leben, den, der gesund ist. Aber, das ist bei Dir ein anderer Weg zum Ziel als bei Lieschen Müller. Warum also Lieschen Müller nacheifern und dabei mit schlechtem Gewissen unglücklich werden. Warum nicht auf ganz eigenen Pfaden rundum zufrieden und glücklich werden.

Sie plaudert über Essen und Emotionen, über Träume und Realitäten, Weisheiten, uralte Techniken und neue Leidenschaften und die Freude des Entdeckens am Wohlfühlen dabei. Aber sie schreibt auch über all die Kritiken aus Neid, denen man sich dann aussetzt, wenn die liebe Umgebung merkt: Mensch, die schafft das und ich bin immer noch der "Volltrottel der Ernährung".

So, nun aber genug über das Buch geplaudert. Ihr merkt, ich kann es Euch von ganzem Herzen empfehlen.

Ich werde zuerst einige Exemplare für meine Lieben ordern. Als Geschenke für die, die es verdienen und ganz locker begreifen warum wir ticken, wie wir ticken. Die sich selbst ganz entspannt dem Thema zuwenden wollen, aber den kleinen Schubs im Rücken dann doch nötig haben.

Und da gerade einiges schief bei meiner Neugestaltung der Küche läuft, werde ich nun wieder ganz entspannt das Troststückchen Schokolade essen und dazu die gesunden und nervenstärkenden Brombeeren. Habe ich mir doch auch, bewusst betrachtet, verdient.