Aldekerk


Der Niederrhein ist keine aufregende Landschaft. Aber, er ist in seinen Details wunderschön.
Es lohnt also, jetzt da wir uns nicht in der Ferne von fremder Natur und exotischen Bauwerken verzaubern lassen können, durchaus auf Entdeckungstour in dieser Ecke Deutschlands zu gehen.

Schauen wir uns doch einfach mal Aldekerk am Niederrhein an.

 

Aldekerk ist einer der Ortsteile der Gemeinde Kerken, die 1969 durch Eingemeindungen am Niederrhein entstanden ist. Aldekerk wurde bereits im 13. Jahrhundert erwähnt.
Das Örtchen ist gar nicht so weit von uns entfernt, ca. 20,5 km, also selbst zu Fuß oder mit dem Fahrrad eine wirklich gut zu bewältigende Strecke.

Ein Grund für den Mann an meiner Seite und mich, eine kleine Entdeckungstour durch den Ort zu starten, der uns geradezu unspektakulär begrüßt.

 

Bereits nach wenigen Metern jedoch sehen wir den Ort mit ganz anderen Augen.
Die Leute hier haben Humor! Einen wirklich besonderen Humor, den sie auch gewillt sind öffentlich zu zeigen. Sei es mit den Namen der Geschäfte, oder skurrilen Öffnungszeiten.

Uns fällt ein Zitat des nur wenige Kilometer entfernt geborenen Kabarettisten Hans-Dieter Hüsch ein, den man zu Recht als den Philosophen des Niederrheins bezeichnete:
"Der Niederrheiner weiß nix, kann aber alles erklären"



Wir sind bereits bestens vertraut mit einigen Erklärungen und somit immer auf neue Erklärungen erpicht. Wobei wir auf eine Erklärung dieser elektrischen Anlage sehr gespannt wären.
Fängt gut an - wir wandern mit einem breiten Lachen weiter durch diesen kleinen Ort.

 

Wir entdecken bunte, fröhliche Häuser und geheimnisvolle Durchgänge ins Nichts.

 

Stolpern über die nächsten Mitteilungen und Schilder, die wir unbedingt festhalten müssen. Wer würde es uns sonst später glauben?


Denn wer nicht ständig die Details dieses Ortes sucht, der ist eventuell von der dörflichen Idylle gelangweilt.
Nein, hier ist große Aufmerksamkeit erforderlich, um die Perlen zu entdecken.

 

Der örtliche Metzger wird hier zur plakativen Berühmtheit, sogar mit aufwendiger Info-Tafel an einer Hauswand und der Bäcker hat seine humorvolle Art, uns auf unsere teilweise unnötige Verschwendung aufmerksam zu machen.
Kann man hier eigentlich eine Führung zu den "Mitteilungs-Perlen" des Ortes buchen?

Genau in diesem Augenblick fällt mir dazu die Geschichte des "Strammen Max", einer der Nachkriegsklassiker der Deutschen Küche ein.
Wobei, man könnte doch eigentlich am Abend einen zubereiten. Hatten wir doch auch schon lange nicht mehr! Spät genug ist es ja auch bereits.

 

Wir schlagen den Heimweg ein, vergessen aber nicht, liebevolle Details mit der Kamera festzulegen.


Am Ortsausgang wären wir fast über diesen kleinen Gruß gestolpert. Durch den Wind hierher, mitten auf den Gehweg, sind die Samen getragen worden und aufgegangen.

Ja, es sind nicht nur die großen Wunder, die es zu entdecken gilt. Oft reicht es aus, zwei Mal falsch abzubiegen und das als Chance zu sehen. Oder aber einen Urlaub ohne große Reisen zu planen. Ziel:
Einfach nur um die Ecke rum!

Irgendwann kommen wir nochmal. Denn die Kirche, die den Ort so dominiert, soll wunderschön sein.

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