Genter Waterzooi


Belgien gliedert sich in 3 Regionen:
Flandern, der nordwestliche Teil, hier sprechen die Menschen Niederländisch.
Wallonien, der südöstliche Teil, die Sprache ist Französisch.
Eupen, ein schmaler Streifen in dem man Deutsch spricht, längs der deutschen Grenze mit NRW und Rheinland-Pfalz.
Was jedoch die Belgier eint, ist die Liebe für gutes Essen. Wobei ich immer wieder feststelle, dass die belgische Küche von den lieben Nachbarn schwer unterschätzt wird.

Widmen wir uns heute Waterzooi, dem flämischen Nationalgericht.
Viele behaupten es wäre, wie der Name schon sagt, schlicht und ergreifend nur WASSERSUD, ein armer Leute Essen. Nun, da kann ich nur sagen, meine Lieben, dann habt Ihr es noch niemals gegessen.

Es gibt zwei Grund-Arten von Waterzooi. Den Genter, also der mit Huhn und den Brügger, den mit Fisch. Dazu kommt, dass fast jede belgische Familie ihr eigenes Rezept hat.
Die Einen schwören dabei auf das Abbinden des Suds mit Sahne, die Anderen nur mit Ei, die Dritten akzeptieren ausschließlich Semmelbrösel und je näher man dem französischen Teil kommt, desto häufiger wird der Sud mit Crème Fraiche abgebunden.
Genauso lustig bunt sind die Kartoffelbeilagen. Mal sind es gekochte, mal gedämpfte Kartoffeln, mal Pommes und kommen wir wieder dem wallonischen Teil näher, desto häufiger wird es mit Brot genossen.

Wenden wir uns in diesem Rezept dem Genter Waterzooi zu, also dem mit Huhn in seiner pursten und ungekünstelten Form. Hierbei geben ausschließlich die Zutaten den Ton an.

 

Zutaten:
1 Maispoularde
1 Stange Porree
3 Möhren
2 Scheiben Knollensellerie
3 Lorbeerblätter
5 Wacholderbeeren
10 Pimentkörner
1 TL Senfkörner
1 TL bunte Pfefferkörner
3 TL grobes Meersalz

250 g Kartoffeln
1 Möhre
125 ml Sahne
50 g Butter
Salz
Pfeffer
Muskat

3 Möhren
3 Scheiben Knollensellerie
Grün der Möhren
Olivenöl
Salz
Pfeffer


Die Poularde waschen, gut abtrocknen und in einen großen Topf geben. Den ersten Teil des Gemüses im Rezept, also Porree, Möhren und Sellerie putzen und grob zerkleinern. Gemüse und Gewürze rund um das Huhn verteilen. Mit Wasser bedecken und langsam zum Kochen bringen. Sobald das Wasser kocht, die Hitze so regeln, sodass das Wasser nur noch simmert. Die Garzeit beträgt 45 Minuten, wobei man die Poularde nach 25 Minuten wendet. Herd ausstellen und abgedeckt abkühlen lassen.
Nun die Kartoffeln und die Möhre schälen, in Würfel schneiden und in nur ganz leicht gesalzenem Wasser in 20 Minuten weichkochen.

 

Derweil das restliche Gemüse putzen und in Streifen schneiden. Möhrengrün waschen, trocknen und feinhacken. Olivenöl in eine Pfanne geben und darin die Gemüsestreifen bei kleiner Flamme 5 - 8 Minuten garen. Mit etwas Salz und Pfeffer würzen, Möhrengrün zugeben und anschließend abgedeckt warm halten.
Poularde aus dem Sud nehmen, in grobe Stücke zerteilen, dabei von Haut und Knocken befreien. Sud durch ein Sieb gießen, anschließend nur das Gemüse durch das Sieb streichen und den so entstandenen leichten Püree-Sud etwas einkochen lassen. Das Huhn darin nochmals erwärmen. Sud wenn nötig mit Salz und Pfeffer anschmecken.

 

Kartoffeln mit der Möhre abgießen, stampfen und mit Sahne und Butter aufschlagen. Mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss abschmecken.
In einen tiefen Teller zuerst den Kartoffelmousseline setzen. Darauf die Gemüsestreifen legen und als Krönung die Poulardenstücke. Nun ein oder zwei (Soßen)Kellen des Suds darüberschöpfen und wer möchte, darf das ganze mit etwas Möhrengrün dekorieren.


Wünsche Euch einen Guten Appetit und ich bin davon überzeugt, dass Ihr dieses wundervolle Gericht lieben werdet.

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