Toskanische Tomatenbrötchen


Weil ich mich mit Euch noch weiter in der wundervollen italienischen Küche bewegen möchte, gehe ich in meinen Gedanken viele Rezepte durch und wende mich dabei den wundervollen Erinnerungen einer langen Reise im Jahr 1986 zu.
Wir waren damals beruflich eine Zeit in Italien. Ein Land voller Sonne, Kultur und Muße. Auch in den kleinen Dingen des Alltags ist das Wunderschöne, das Besondere zu entdecken.

An manchen Tagen, wenn in diesem kühlen Land, in dem ich heute lebe, endlich die Sonne heraus kommt, fühle ich, wie sich meine Seele reckt und ganz groß wird, fühle ich, dass vieles von mir abfällt.
Tja und dann nehme ich mir ganz bewusst die Zeit, gieße mir einen Kaffee ein und träume mich weg. Rieche, fühle, höre, lausche in mir. Schmecke .....

Bin wieder da, wo ich eigentlich ...


... heute sein möchte.  Und das ist wie gesagt in der Toskana.

Also schnell die Backutensilien heraus geholt und ab geht es zumindest backtechnisch nach "Bella Italia". Genauer nach Vinci, dem Geburtsort von Leonardo. Da, wo sein Geburtshaus noch immer von den Nachfahren seiner Familie bewohnt wurde, damals 1986 und wo wir so unglaublich freundlich aufgenommen worden sind.

Eine der wundervollen Entdeckungen waren, neben der Kunst, den Notizen, Büchern, Zeichnungen und Erfindungen Leonado's, direkt und vor Ort die Tomatenbrötchen zur Mittagszeit, die seine Ur-, ich weiß nicht wie vielte, Ur-Oma uns servierte.

Heute backe ich diese Brötchen mit Euch zusammen.
Fast das Original-Rezept, aber dann doch mit einem kleinen "Schuss Herzblut" von mir.

Zutaten:
125 g Maismehl
125 g Weizenmehl
20 g Hefe
1 EL Zucker
4 EL Milch
1 TL Salz
1 TL Basilikum (getrocknet)
1 TL Oregano (getrocknet)
2 TL Fenchelsamen
2 TL Petersilie (getrocknet)
50 g Tomatenpüree (kann auch aus der Dose sein)
1 EL Olivenöl
Mineralwasser mit Kohlensäure

Zutaten für die Kruste:
1 Ei
2 EL Tomatenpüree

 

Die beiden Mehlsorten mischen und in eine Schüssel sieben. Mulde formen.
In Milch mit Zucker die Hefe auflösen und in die Mulde des Mehls geben. Mit einem Handtuch abdecken und an einem warmen Platz 20 Minuten gehen lassen.
Danach restliche Zutaten bis auf das Mineralwasser hinzugeben und während des Knetens langsam so viel Mineralwasser hinzufügen, dass ein homogener und elastischer Teig entsteht.
Hier sollte man ruhig ganz auf sein Gefühl vertrauen. Ich erinnere mich, dass die Dame des Hauses ganz erstaunt war, dass ich von ihr Mengenangaben der Zutaten wissen wollte. Sie sah mich an und sagte: Aber das fühlt man doch!
Den ca. 10 Minuten rollend gekneteten Teig in eine Schüssel geben und wieder abgedeckt ca. 2 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen.
Den wundervoll aufgegangenen Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche gleiten lassen und sanft rollend nochmals für 5 Minuten kneten. Dann eine lange Rolle formen und daraus 6 Teile schneiden. Diese rollend zu Kugeln formen, die man in eine mit Backpapier ausgelegte feuerfeste Form gibt. Kugeln einritzen, mit Tuch abdecken und ca. 30 Minten wieder gehen lassen.
Backofen auf 230° C vorheizen
Für die Kruste das Ei aufschlagen und in das aufgeschlagene Ei das Tomatenpüree geben. 
Damit die aufgegangenen Brötchen großzügig einstreichen.

 

Ab in den Backofen für ca. 20 Minuten.
Die Brötchen sollten eine knusprige Oberfläche haben, im Inneren jedoch fluffig sein. Bitte auch hier den Stäbchentest machen!


Wenn nun das Brötchen so aussieht und das ganze Haus wundervoll duftet, dann will man nur noch eins: Butter drauf, Schmierkäse darüber und ....
... mit einer großen Tasse Kaffee abtauchen.


Welt, du bleibst mal für einen Augenblick stehen.
Ich bin wieder zurück, spüre die Sonne und den leichten Wind auf der Haut und schmecke das volle Leben.


Lasst es Euch gut gehen.

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