Buchtipp: Tante Poldi und die Schwarze Madonna

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Weil wir gerade so wundervoll kulinarisch in Italien unterwegs sind: Hier ein urkomischer Krimi, der sich, mit bayrischen Wurzeln, in Sizilien abspielt.
Ich glaube zu wissen, dass Ihr ihn lieben werdet.
Mein Buchtipp für Euch.

"Tante Poldi und die Schwarze Madonna" 

bei Bastei Lübben erschienen mit der ISBN 978-3-431-04115-6

Lecktsmiamarsch! 
Es ist bereits der 4. Band dieser "Reihe" und ich bin wirklich glücklich, dass ich ihn (endlich) entdeckt habe.
Denn der Autor Mario Giorando hat meinen Humor und meine Art, das Leben in seiner Fülle in diesem Kriminalroman darzustellen.

Tante Poldi, die Hauptperson und mit 60+ eigentlich in der "Blüte" ihrer Tage, wenn sie denn nicht beschlossen hätte, sich zu Tode zu trinken. Also hat sie sich aus München kommend nach Sizilien verzogen, um ihr Vorhaben genussvoll durch zu führen. Was jedoch nicht bedeutet, dass sie nun, eh schon eine imposante Erscheinung, die auch bekleidungstechnisch nicht zur Zurückhaltung neigt, der Welt und den wundervollen Männern gegenüber desinteressiert wäre.
Ihre Geschichte, ihre Erlebnisse und ihr kriminalistischer Spürsinn, beobachtet und beschrieben aus der Sicht des Neffen, der ja eigentlich im Auftrag der lieben Familie ein Auge auf sie haben sollte, damit sie sich nicht zu Tode trinkt.
Ihr merkt schon, eigentlich, denn, das Leben planen und dann den Plan abarbeiten ist selbst für Tante Poldi keine Option.

Donna Poldina stolpert immer wieder, so auch in diesem 4. Band, in nicht ganz koschere Geschichten, die ihre wachen Sinne aktivieren. Sie schaut sehr genau hin und entdeckt dann halt Ungereimtheiten, was sie unversehens inmitten eines Verbrechens geraten lässt. Und das will dann halt aufgeklärt werden, findet Tante Poldi.
Große Unterstützung bekommt sie dabei von der örtlichen Polizei, in Person des Commissario Montana des kleinen sizilianischen Dorfes, in das sie ja eigentlich kam um ... siehe oben.
Jener Kommissar Montana verkörpert nicht nur die örtliche Polizei, er ist auch noch ein Mann, so ganz nach dem Geschmack von Tante Poldi. Da sie dem Genuss, besonders in der sehr körperlichen Form überhaupt nicht abgeneigt ist und der Polizeimensch sehr gut mit und beim "Dings" ist, passt die ganze Zusammenarbeit mit ihm dann noch viel besser.

Nun also, in dem mir vorliegenden 4. Buch stirbt plötzlich eine junge Ordensschwester in Rom. Gleich nach einer Teufelsaustreibung und das auch noch im Vatikan.
Tante Poldi kann es nicht glauben und wenn sie etwas nicht glauben kann, dann steckt sie halt bereits ganz tief in einem Kriminalfall und den muss sie lösen. Tot trinken kann auch später noch. Also geht sie der Sache auf den Grund.
Wundervoll beschrieben, was Dame zu solchen "Erkundungen" trägt. Sollen doch all die anderen Ermittler grau, schwarz, trist und farblich bedeckt sein, Tante Poldi ist laut, schrill bunt und wenn es sein muss, mit blitzendem Drachen auf bunter Bluse, direkt über ihrem wirklich imposanten bayrischen Busen. Nein, Tante Poldi kann man nicht übersehen. Gemäß ihrem Lebensmotto, dass sie gerne besagtem Neffen mitteilt: "Dezenz ist Schwäche, merke Dir des!" 
Ja, hier staunt auch selbst der Papst nicht schlecht.
Für den ist nicht nur eine bescheidene Rolle weggelegt. Nein, da es sich nicht um einen Selbstmord der Nonne handelt und es zudem auch noch um die "Schwarze Madonna" geht, überträgt er Tante Polidi höchstpersönlich die Ermittlungen im Fall des Mordes an der jungen Ordensschwester im Vatikan.
Für Signora Poldina brechen mal wieder turbulente Zeiten an, lassen das Herz des Lesers höher schlagen und so manche Lach-Träne fließen.
Ja, Tante Poldi bevölkert plötzlich mit originellen Outfits: "Wenn's ernst wird immer Rock, immer Ausschnitt" das Denken des Lesers, der selten, bei all den turbulenten Ent- und Verwicklungen mit ausgiebiger Zeit beim "Dings", zum Verschnaufen kommt.

Ich mag die Poldi und Ihre Lebensphilosophie. Ich liebe ihren Humor, den Lebenshunger, der nicht nur im fernen Sizilien gelebt werden sollte. Ich liebe es, lachend verwirrt zu werden.
Ein wundervolles Buch.
Sollte "Tante Poldi" irgendwann einmal verfilmt werden, es wäre eine Paraderolle für die Sägebrecht, dann möchte ich ihr zu gerne die schrillen Kostüme auf den imposanten Leib schneidern.

Sorry, nun muss ich mich ganz schnell zum Buchhändler begeben und die anderen 3 Bände kaufen.
Lecktsmiamarsch!