Backwettbewerb: "Eine Geburtstagstorte für Margriet"

Ein weiteres ganz besonderes Ereignis im letzten Jahr rund ums Backen war der Backwettbewerb der Zeitschrift 

die ihren 85. Geburtstag feierte. Im Frühsommer erhielt ich die Einladung, mich an diesem Leser-Hobby-Wettbewerb mit meiner Idee einer Geburtstagstorte zu beteiligen. 

Natürlich war es eine Ehre für mich die gestellte Aufgabe umzusetzen: 
"Kreiere eine Geburtstagstorte, die sowohl die Zeitschrift Margriet, ihre Philosophie als auch das Lebensgefühl der Niederländer symbolisiert." 
Gleichzeitig um einen der 10 Backplätze zu kämpfen, unter denen die endgültige Auswahl DER TORTE durch eine hochkarätige Jury stattfinden sollte.

Also die Backschüssel aus meinem Schrank geholt und das, was für mich die Niederlande geschmacklich sind, in eine festliche Form gießen. 
Die Niederlande, mit ihrer wundervollen, zartschmelzenden Schokolade, den Schokoladenstreuseln auf dem morgendlichen Butterbrot, die zarten Cremes in den Torten, der geliebte Reiskuchen mit einem guten Schuss Advocaat  und natürlich die Menschen, ein geschäftiges Mikado aus verschiedenen Mentalitäten, die so eng in dem kleinen Land wohnen, aber immer zusammenstehen.
Nach einigen Tagen stand meine Kuchenkreation auf dem Papier fest. Dann ging es an die reale Ausarbeitung, das Backen, Fotografieren und Einreichen der Fotos mit Rezept und meinen Anmeldepapieren.

Im Juni letzten Jahres fiel die Einladung in den Briefkasten. Ich war dabei, um im Kreis der letzten 10 Bäcker das Finale zu bestreiten. 
Austragungsort: Das Hotel "Flora Batava".
Genauer, wir würden im kleinen Pavillon (Backhaus), direkt am Ufer der Utrechtse Vecht, unsere frischgebackenen Kreationen der Jury präsentieren.

 

An einem sonnigen Morgen Anfang Juli machten wir uns, alle Kandidaten durften eine Begleitperson zur Unterstützung mitbringen, auf den Weg nach Breukelen. Im Auto alle benötigten Utensilien und eine große Menge Eis zum Kühlen meiner Schokoladen und Cremes, denn die Wettervoraussagen sprachen von einem heißen Hochsommertag.


Nach einer schönen, ruhigen Fahrt genossen wir vor Ort angekommen das Ufer der Vecht und den Blick vom anderen Ufer auf das Hotel mit seinem romantischen Pavillon, in dem wir uns der Jury stellen würden.

  

Allerdings kam die kleine Fähre und romantische Brücke gegenüber vom Hotel für mein Auto nicht infrage. Wir suchten uns doch lieber eine stabile Brücke, ein Stückchen hinter der Schleuse für Mini-Boote, und landeten so kurz darauf sicher am Empfang.


Nach einer Begrüßung durch das Personal wurden wir Kandidaten zum Pavillon (Backhaus) gebracht und richteten uns ein. Immer begleitet vom Fotografen und dem Videoteam der Zeitschrift. Es sollte ja alles festgehalten werden.
Unsere Begleitungen machten es sich derweil im Garten des Hotels gemütlich und wurden dort mit Kaffee oder Frischgetränken verwöhnt.

 

Kurz vor dem Mittagessen waren wir fertig und alles hergerichtet. Unsere Kreationen standen auf ihren vorbereiteten Plätzen im Backhaus, die Klimaanlage lief auf Hochtouren, denn inzwischen herrschten wie angekündigt 30° C.


Schon wurden wir wieder abgeholt und in den wunderschönen Garten mit großer Terrasse des Hotels gebeten.


Nachdem wir an den Tischen Platz genommen hatten, wurden wir ganz offiziell von der Jury begrüßt. Vor uns standen die Chefredakteurin vom Margriet, Helene van Santen, die Fachredakteurin für den Foodsektor Petra Vethman, die Expertin für Foodtrends Beanca de Goede sowie der Meisterkoch und vielfach international ausgezeichnete Meisterbäcker und Fernsehstar aus der Kochshow 

Wir hatten die Jury zwar schon durch die Glaswände des Pavillons gesehen, aber keiner hatte uns bisher persönlich angesprochen. Lediglich waren viele Notizen, das hatten wir beobachtet, durch das Juryteam gemacht worden. Man wollte uns frei und ungezwungen arbeiten lassen, dabei zuschauen und ohne Druck aufzubauen schon technisch beurteilen, wie sie nun erklärten. Zum Geschmack kämen sie bei der Verkostung später.

 

Während man uns über den weiteren Ablauf des Wettstreits informierte, wurde ein typisch niederländisches Mittagessen - sehr leckere Brote, also "broodje gezond" und eine Suppe dazu - serviert. Sehr gerne langten wir zu und fanden nun auch die Zeit uns untereinander näher kennen zu lernen.


Gleichzeitig wurde immer wieder einer der Kandidaten abgeholt, um im Pavillon seine Geburtstagstorte und die Gedanken dazu der Jury persönlich zu erläutern. 

Irgendwann war ich an der Reihe. Nach meiner Erklärung wurde auch meine wunderschöne Torte vor laufender Kamera angeschnitten. Großer Applaus als meine "Mikados" auch tatsächlich fielen und ich alle Anwesenden zum "fröhlichen Spielen mit der Geburtstagstorte" einlud. 


Nachdem alle 10 Kandidaten ihre Kreationen der Jury präsentiert hatten und wir wieder im Garten saßen, gab es einen Kaffee bevor wir alle zusammen mit unseren Begleitern, zurück in den Pavillon gebeten wurden.

Nein, ich habe den Wettstreit nicht gewonnen. 
Der Sieger wurde namentlich verkündet und erhielt einen großen Blumenstrauß und Gutscheine für Backutensilien. Alle anderen waren 2. Gewinner. Denn, so die Jury, wir alle hatten die besten Torten aus den fast 600 Einsendungen kreiert und dabei hatte jeder sein Herz für die Niederlande und die Zeitung "Margriet" eindrucksvoll gezeigt. 
Die seitenlange Story dieses Events, ("wir machen gleich noch Einzelporträts"), würde man in der Geburtstagsausgabe im September zeigen, inklusive der Siegertorte.


Wohl aber ließ es sich Rudolph nicht nehmen uns sein Kochbuch zu überreichen, mit einer sehr persönlichen Widmung. 
Um ein Erinnerungsfoto mit ihm musste ich nicht bitten, er bat mich darum. 

Ein sehr spannender und wundervoller Tag neigte sich bei einem Glas Champagner dem Ende entgegen. Und ja, Ihr bekommt das Rezept meiner Torte im nächsten Post.

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