Buchtipp: FAUST

 

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Da sitzt man bei einigen der Reisen im "9-Euro-Ticket-Projekt" stundenlang im Zug und nicht immer ist der Ausblick erheiternd. Wie wundervoll, wenn man dann ein Buch aus der Tasche zaubern kann.

Heute darf ich Euch einen Thriller empfehlen.

Faust
Gustaf Skördeman

erschienen bei: luebbe.de
ISBN 978-3-7857-2797-3

Vorab eine Warnung! 
Dieser Thriller ist so spannend, dass es eventuell nötig sein sollte, eine Uhr zu stellen, damit man die Zeit oder den Zielbahnhof nicht verpasst.

Wieder ein Schweden-Krimi. Wieder von der sehr spannenden Sorte. 
Einer, der uns in die (noch immer aktuelle) jüngere Deutsche Vergangenheit katapultiert, obwohl die Geschichte in der Gegenwart spielt.

Das Buch, das ich vorstelle, ist bereits der zweite in sich abgeschlossene Band der Thriller-Triologie des schwedischen Bestsellerautors Gustaf Skördeman. Wie im ersten Band ist auch hier wieder die Hauptperson Sara Nowak, die nicht mehr Undercover bei der Sitte arbeitet, sondern als "normale" Polizistin ihren Dienst in der Mordkommission bestreitet. 
Warum das so ist? 
In diesem Thriller flicht Skördeman sehr geschickt nicht nur gleich zu Beginn des Buches die notwendigen Informationen aus dem ersten Band ein, nein, immer wieder weiß er sie auch in der laufenden Geschichte unterzubringen. Man ist also stets auf der Höhe der Geschehnisse aus dem ersten Band, soweit sie relevant sind, um den Ablauf der neuen Geschichte zu verstehen. 
Es ist also nicht notwendig, den ersten Band zu lesen, macht aber für all jene Sinn, die sich gerne ihre eigenen Gedanken zum Gesamtgeschehen machen wollen.

An ihrem freien Morgen erhält Sara mitten im Umzug ihrer Tochter einen Anruf, der eigentlich in den Bereich ihrer alten Tätigkeit fällt. Sara aber fühlt sich genötigt, dem Hilferuf zu folgen. Schließlich war die Hilfesuchende einer ihrer wichtigen Informantinnen bei der Sitte. Wenig später findet sie eine schwer verletzte Prostituierte, die sie mit den Worten "Peepshow" konfrontiert. Sie leistet die nötige erste Hilfe, bevor sie den Fall an ihre alten Kollegen abgibt. Danach ist es an der Zeit ihren normalen Dienst am neuen Wirkungsplatz anzutreten und sieht sich hier mit einem mysteriösen Mord konfrontiert. Eine Jagdgesellschaft war unvermittelt Zeuge geworden bei der Beseitigung einer Leiche durch zwei Personen. Dabei war sie durch diese Männer unter Beschuss genommen worden. Was jedoch letztlich, durch Selbstverteidigung der Jagdgesellschaft, zum Tod der beiden Täter und somit zu drei unbekannten Leichen geführt hatte.  
Sara versucht sich zwar nur und ausschließlich um diesen Mordfall zu kümmern, aber Flashbacks aus ihrer alten Tätigkeit und ein ungutes Bauchgefühl lassen sie immer wieder die Drähte zur Hilferufenden aufnehmen. Das missfällt nicht nur ihrer Familie, das lässt auch ihre neue Partnerin aufhorchen und schließlich auch ihren direkten Vorgesetzten. Der sieht sich letztlich gezwungen, sie zur Ordnung und Disziplin zu ermahnen, ja sie sogar abzumahnen. 
Sara würde ja nur zu gerne das tun, was von ihr verlangt wird, wäre da nicht dieses dumme Bauchgefühl, das sie immer stärker vor sich hertreibt und letztendlich .....

Nein, ich verrate nicht, wie sich die Geschichte entwickelt. Das müsst Ihr Euch schon selbst erlesen. Nur so viel kann ich verraten, man mag des Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen.

Dieser Roman ist meisterlich erzählt. Man ist verblüff, wie fein und treffsicher Gustaf Skördeman die Fäden der Handlung spinnt und nur ganz langsam diese einzelnen Stränge der Vergangenheit mit der Geschichte Deutschlands letztendlich wieder entwirrt. 
Ich wage zu behaupten, das Ende hat so keiner vorab geahnt. Ein Ende, das sich sehr geschickt direkt zum 3. Teil der Thrillerreihe hinwendet.

Mein Tipp: UNBEDINGT lesen!

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