Paradies Salat


Was macht die Küche des Oberen Mittelrheintals so besonders? 
Nun, es ist eine spannende Küche, die durch den regen Handel auf und durch den europäischen Strom ausgetauscht wurde. Entweder direkt aus den Kombüsen der Schiffer oder von den Feuerstellen der Truppen, die hier lagerten und von den Menschen im Tal mit den Früchten der Hänge zubereitet wurden.

Welches sind nun die bekanntesten Rezepte aus dem "Oberen Mittelrheintal"?
Zuerst denken wir da natürlich an den Bienenstich, diese köstliche Tortenkreation mit seiner Mandeldecke. Ein wahres Meisterstück deutscher Backkunst. Danach fallen uns Allen sofort die Reibekuchen, Himmel un Äd und die Rheinischen Rippchen ein. 
Und nein, die beiden letzteren Gerichte sind nicht nur typische für die Gegend um Köln, also im angrenzenden "Mittleren Oberrheintal", sie kamen nachweislich zuerst in der Gegend rund um Bingen vor und breiteten sich süd- und nordwärts am Rhein entlang weiter aus.

Genau hier lag auch für mich die Herausforderung an und für dieses Kochbuch. Ich habe gut 2 Jahre für
"Geniessen mit Loreley" 
recherchiert. Habe diese Ur-Rezepte ausgegraben, nachgekocht und sie dann ganz neu interpretiert. Sie für unsere heutige Zeit leichter zubereitet, also modernisiert.

Für Euch, meine lieben Leser dieses Blogs habe ich nun 3 Rezepte, von 36, aus dem neuen Kochbuch zusammengestellt.

Starten wir mit der Vorspeise, die Ihr im Kochbuch im Monat Februar unter dem Namen "Paradies Salat" findet. 
Im Ursprung ist es ein Rezept, das bereits die Römer mitbrachten. Aber erst durch Hildegart von Bingen erlangte es medizinische und heilende Bekanntheit. Denn immer wenn der Schnee taute, die Winde den Frühling den Rhein hinauftrieben und die Kinder heftigen Husten bekamen, griff man zu ihrem bewährten Rezept. Man setzte Rettich, eigentlich die Wurzel eines Kreuzblütlers, mit Honig und Salbei an und löffelte den entstehenden Sirup als Hustensaft.

Aber!
Man kann das Ganze, immer noch sehr gesundheitsförderlich, auch als wundervolle Vorspeise abwandeln und mit kleinen, weiteren Zutaten des Oberen Mittelrheintals zubereiten um es dann zu genießen.

Zutaten:
1 weißer Rettich (400 g)
2 Stangen Frühlingszwiebeln
2 Äpfel
200 g Ziegenkäse (gerollt und in Blüten gewälzt)
2 EL Apfelessig
1 EL kaltgepresstes Rapsöl
Salz
Pfeffer
1 TL Honig
Kresse
2 Scheiben Weißbrot
Olivenöl
Kräutersalz


Rettich schälen, zu Streifen in eine Schüssel hobeln, salzen und 15 Minuten stehen lassen. Apfel schälen, Kerngehäuse entfernen, in Scheiben schneiden, mit etwas Apfelessig beträufeln, abgedeckt zur Seite stellen.

Backofen auf 200° C vorheizen.

Das Weißbrot in kleine Würfel schneiden, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech streuen, mit Olivenöl beträufeln und mit Kräutersalz überstreuen. Für 10 Minuten in den Ofen geben.
Frühlingszwiebeln putzen und in feine Ringe schneiden.
Salz, Honig und Pfeffer in eine Schüssel geben, mit dem Apfelessig so lange rühren, bis sich das Salz aufgelöst hat. Langsam das Rapsöl hinzugeben und zu einer homogenen Dressing verrühren. Kresse in einem feinen Sieb waschen, abschütteln und auf einem Handtuch ausgebreitet trocknen lassen.
Croutons aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.
Rettich durch ein Sieb geben und den Saft abtropfen lassen.
Ziegenkäse zu Talern schneiden.
Apfelscheiben auf die Teller legen, darauf die Käsetaler und aufgerollte Streifen des Rettichs setzen, mit Frühlingszwiebeln bestreuen, die Kresse dekorativ auslegen. Mit der Dressing beträufeln und Croutons aufstreuen.


Nun wünsche Ich Euch ganz viel Genuss bei diesem ersten Rezept. 

Zwei weitere Rezepte  aus meinem Kochbuch "Geniessen mit Loreley" werde ich Euch in den nächsten Posts vorstellen.
Wer es nicht abwarten kann oder nun ganz neugierig geworden ist, der klicke einfach auf den Link und sichere sich sein eigenes Exemplar.

Kommentare