Marmorkuchen


Draußen ist es kalt und schmuddelig. Die Sonne kämpft sich zwar tapfer durch den dicken Nebel, aber erst um die Mittagszeit weicht das wattige Grau, um schon eine Stunde später wieder die Oberhand zu gewinnen.
Zeit, für ein gutes Gefühl, Zeit, für einen "Kinderkuchen", also einen Kuchen, der mich schon mein ganzes Leben begleitet. Es ist Zeit für einen Marmorkuchen.

Meine Großmutter pflegte immer zu sagen:
Back einen Marmorkuchen und du weißt, ob du backen kannst. Jeder Kuchen wird dir einen Fehler verzeihen, nur nicht der Marmorkuchen!

Nun ja, wenn ich an all diese trockenen, etwas muffigen Marmorkuchen auf den unzähligen Geburtstagsfeiern denke, die ich nun bereits erleben durfte .... Oder auch an die sehr schlechten Exemplare, mit ich weiß nicht welchen "Zutaten", die da fröhlich auf der Verpackung gedruckt stehen.
JA! Oma, Du hattest Recht.

Also heute der ganz einfache Marmorkuchen, bei dem man schon so viel verkehrt machen kann.


Zutaten für eine Gugelhupf-Form von 18 cm Durchmesser:
2 Eier
120 g Butter
120 g Zucker
1 Vanilleschote
100 g Mehl
20 g Stärke
1/2 TL Backpulver
1 TL Abrieb einer Zitrone
50 g geraspelte, dunkle Schokolade
etwas Butter zum Ausfetten der Form
Mehl zum Bestäuben der Form

Backofen auf 170° C vorheizen

Vanilleschote aufschlitzen und das Mark auskratzen. Mit dem Zucker vermischen.
*    Schote in einem luftdicht zu verschließenden Glas aufheben. Bei der nächsten Gelegenheit brauchen wir sie ganz bestimmt.
Mehl, Stärke und Backpulver mischen. Die Butter schaumig rühren. Zucker langsam einrieseln lassen und dabei weiter auf mittlerer Stärke rühren. Die Masse sollte ganz luftig werden und der Zucker fast gänzlich aufgelöst sein. Nun Ei für Ei hinzugeben und darauf achten, dass jedes Ei gut im Teig aufgenommen wird. Den Zitronenabrieb hinzugeben, nochmals durchrühren.
Das Mehl in 2 Portionen über den Teig sieben und mit einem Holzlöffel (der mit dem Loch in der Mitte führt zu den besten Ergebnissen) vollständig sanft unterheben.

 

Kuchenform sorgfältig mit Butter auspinseln und anschließend mit Mehl ausstreuen. Dadurch löst sich der fertige Kuchen besser aus der Form.
2/3 des Teiges in die Form füllen. In den verbleibenden Teig die geraspelte Schoklolade unterheben. In die Form füllen und mit einer Gabel die beiden Schichten "verdrehen".
Nun für 40 Minuten in den Backofen geben und backen. Unbedingt Stäbchentest machen und daran denken, dass jetzt die Schokolade geschmolzen ist!
Kuchen im leicht geöffneten Backofen 5 Minuten ruhen lassen, anschließend auf ein Kuchengitter stellen und in der Form auskühlen.


Kuchenform sanft mit dem Handrücken rundum anklopfen, damit sich der Kuchen von der Form löst. Vorsichtig stürzen.
Mit Puderzucker bestreuen und als Krönung etwas geraspelte Schokolade auf die "Spitzen" geben.


So und nun kommt der Augenblick der Wahrheit.
Ist es uns gelungen einen zarten, luftigen Kuchen zu backen? Also mein Anschnitt überzeugt.


Feine Porung, lockeres Gebäck in der Struktur, einfach ....
Ach, backt ihn Euch selbst, Anleitung habt Ihr ja nun. Ich ziehe mich jetzt mit meinem Stückchen aufs Sofa zurück.

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